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Insecta
Allgemeines zur Haltung von Skorpionen
Natürlich gibt es bezüglich der Haltung von Skorpionen große Unterschiede zwischen den einzelnen Arten, da diese an die unterschiedlichsten Umweltbedingungen angepasst sind. Trotzdem kann man zu bestimmten Aspekten allgemeingültige Aussagen machen, die bei der Haltung von Skorpionen immer von Bedeutung sind.
Klima des Herkunftsgebietes
Zunächst sollte man darüber nachdenken, von wo die jeweilige Skorpionart stammt und welches Klima für diese Region typisch ist. Es kann allerdings irreführend sein, wenn man sich bei der Festlegung der eigenen Haltungsparameter an Klimadiagrammen der spezifischen Herkunftsgebiete orientiert. Diese veranschaulichen lediglich das durchschnittliche Klima, welchem viele versteckt lebende Wirbellose oft gar nicht ausgesetzt sind. Viele Skorpionarten leben in selbst gegrabenen Höhlen oder versteckt im Unterholz etc. Damit schaffen sie sich "Mikrohabitate", deren Klima erheblich von dem abweichen kann, welches allgemein für eine Region typisch ist. Deshalb ist es von Vorteil, die genaue Lebensweise der Skorpionart zu kennen, die man hält. Da dies meistens allerdings nicht der Fall ist, bleibt einem oft nichts anderes übrig, als sich an allgemeinen Aussagen zum Klima des Herkunftgebietes zu orientieren. Während der Haltung kann man dann verschiedene Temperaturen, Feuchtigkeitsstufen usw. ausprobieren, um sich den optimalen Haltungsbedingungen anzunähern. Einer der besten Hinweise, dass man die Art bei den richtigen Bedingungen hält, ist natürlich eine erfolgreiche Aufzucht und vor allem Nachzucht der Tiere.
Gruppenhaltung und Einzelhaltung
Ein weiterer Faktor, der bei der Haltung von Skorpionen bedacht werden muss, ist die Sozialität der Tiere. Neben Arten, die man problemlos in großen Gruppen halten kann, gibt es auch weniger soziale Arten, bei denen eine Einzelhaltung unabdingbar ist.
Die sozialen Arten, wie z.B. die meisten der Gattungen Centruroides, Tityus, Lychas, Babycurus, Pandinus etc. sind als adulte Tiere gut in Gruppen zu halten. Es kommt dabei oft vor, dass sich die Tiere ihre Verstecke teilen und teils sogar übereinander sitzen. Selbstverständlich funktioniert eine Gruppenhaltung immer nur dann, wenn die Tiere genügend gefüttert werden. Zu Kannibalismus kann es in Gruppen sozialer Arten aber manchmal trotzdem kommen, wogegen man nichts tun kann.
Zu beachten ist hier, dass die Jungtiere der sozialen Arten immer nur bedingt zur Gruppenhaltung zu empfehlen sind. Auch wenn sich die Tiere über lange Zeit nichts tun, kommt es während bzw. nach Häutungen immer wieder zu Kannibalismus. Die wehrlosen, gehäuteten Tiere werden dann oft von ihren Mitbewohnern gefressen. Deshalb ist bei der Aufzucht von Skorpionen, meines Erachtens, immer die Einzelhaltung vorzuziehen.
Neben den sozialen Arten gibt es viele, die auch als adulte Tiere nur einzeln gehalten werden sollten. Natürlich muss man die Tiere zur Paarung zusammensetzen, danach sollten sie aber wieder getrennt werden. Bei Paar- oder Gruppenhaltung kommt es bei diesen Arten (z.B. einige Androctonus spp. usw.) vermehrt zu Kannibalismus und Todesfällen. Dies hängt mit verschiedenen Faktoren wie z.B. einem ausgeprägten Territorialverhalten zusammen. Einige dieser Arten kann man zumindest zu zweit oder zu dritt halten, wobei dann genügend Platz und Versteckmöglichkeiten angeboten werden sollten.
Letztlich ist auch zu bedenken, dass eine Gruppe von Skorpionen immer aus nur wenigen Männchen und mehr Weibchen bestehen sollte. Der Grund dafür ist, dass sich die Männchen mit den Weibchen paaren wollen und diese dadurch auf Dauer stressen. Vor allem trächtige Weibchen sind besonders anfällig für Stress und sollten eventuell für die Dauer der Tragzeit von der Gruppe getrennt werden.
Einrichtung der Terrarien
Skorpione sind nachtaktive Tiere, die sich i.d.R. tagsüber zurückziehen. Ausnahmen sind z.B. trächtige Weibchen, die die Nähe zur Wärmequelle (oft Lampe) suchen. Daher ist in jedem Terrarium darauf zu achten, dass dunkle Versteckmöglichkeiten vorhanden sind. Hierfür ist die Borke der Korkeiche bestens geeignet, da diese nicht schimmelt (Ausnahmen bestätigen die Regel).
A. Weide