- Akravidae
- Bothriuridae
- Buthidae
- Babycurus jacksoni
- Centruroides gracilis
- Centruroides meisei
- Centruroides nigrenscens
- Hottentotta hottentotta
- Lychas mucronatus
- Lychas scutilus
- Parabuthus pallidus
- Parabuthus raudus
- Parabuthus villosus "black"
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- Superstitioniidae
- Troglotayosicidae
- Typhlochactidae
- Vaejovidae
Centruroides gracilis (Latreille, 1804)
Adultes Weibchen
Herkunft und Vorkommen
Die hier vorgestellten Centruroides gracilis stammen aus Kuba.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art ist recht groß und umfasst den Süden der USA, Mexiko, die mittelamerikanischen Staaten, sowie den Norden Südamerikas mit Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Zudem wurde die Art in einigen afrikanischen Ländern (Kamerun, Gabun) und den Kanarischen Inseln eingeschleppt.
Äußere Merkmale und Sexualdimorphismus
Centruroides gracilis ist eine recht groß werdende Skorpionart. Die Tiere werden etwa zwischen 6 und 12 cm lang. Die Tiere besitzen eine schwarze bis rotbraune Grundfärbung, die Schreitbeine sind braun-orange. Allerdings kann die Farbe auch variieren, da es bei der Art mehrere Farbmorphen gibt, die allerdings populationsabhängig sind.
Die Geschlechter sind im Adultstadium gut auseinander zu halten. Wie bei den meisten Centruroiden besitzen auch die Männchen von Centruroides gracilis deutlich verlängerte Metasomasegmente, zudem werden die Weibchen um einiges massiger als die „grazilen“ Männchen.
Verhalten
Centruroides gracilis gehört zu den Rindenbewohnern und hält sich daher meist auf bzw. unter Rinde auf. Die Tiere klettern ausgesprochen häufig und nutzen Nischen zwischen den Rindenstücken zum Verstecken. Dabei teilen sich oft mehrere Tiere ein Versteck, die Art ist also sehr gut zur Gemeinschaftshaltung geeignet. Allerdings nur im Adultstadium, bei juvenilen Tieren kommt es immer wieder zu Kannibalismus, besonders während der Häutungen.
Besonders aggressiv ist Centruroides gracilis nicht. Bei Störungen ergreifen die Tiere eher die Flucht, als dass sie angreifen oder in Drohhaltung verfallen. Dabei kommt den Tieren ihre enorme Schnelligkeit zu gute, auf die besonders geachtet werden sollte.
Haltungsbedingungen
Bei Centruroides gracilis handelt es sich um eine Art der feuchttropischen Zone, es sollte deshalb ein stetig humides Klima angestrebt werden. Die Temperaturen liegen bei meinen Tieren bei etwa 28 °C am Tag, und 20 °C in der Nacht. Um eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten solle man darauf achten, dass das Substrat (z.B. einfacher Terrarienhumus) nie völlig austrocknet. Auch das Anbieten einer flachen Wasserschale kann bei dieser Art sinnvoll sein (nicht zu tief wegen Ertrinkungsgefahr).
Da es sich um eine rindenbewohnende Art handelt, sollten auf jeden Fall aufrecht stehende Rindenstücke (am besten Korkeiche) angeboten werden. Auch dunkle Nischen etc. sind wichtig, damit sich die nachtaktiven Tiere tagsüber zurückziehen können. Dazu kann man einfach mehrere Rindenstücke aneinander lehnen.
Die Tiere sind sehr sozial und gehen sich kaum aus dem Weg, weshalb die Terrarien für mehrere Tiere nicht unbedingt viel größer sein müssen als für einzelne Tiere. Die Maße 20x20x20 cm reichen auf jeden Fall für ein Pärchen oder drei Tiere. Bei größeren Gruppen sollte mehr Platz angeboten werden, da die Tiere doch recht groß werden. Es ist immer sinnvoll die Lauffläche durch viele aneinandergelehnte oder übereinanderliegende Rindenstücke zu optimieren.
Nachzucht und Aufzucht
Mutter mit Jungtieren im Instar 1
Die Nachzucht von Centruroides gracilis gestaltet sich nicht als besonders schwierig. Bei den oben genannten Bedingungen paaren sich die Männchen i.d.R. sofort nach dem Zusammensetzen mit den Weibchen, welche dann nach etwa 5-6 Monaten Junge werfen. Wichtig ist natürlich, dass die Weibchen nicht unter Stress stehen. Zur Sicherheit kann man die Weibchen, wenn sie trächtig sind, vom Rest der Gruppe trennen (was aber nicht unbedingt nötig ist).
Die Jungtiere verweilen ca. eine bis anderthalb Wochen auf dem Rücken der Mutter, wo sie sich nach einigen Tagen ins 2. Instar häuten. In diesem Stadium sind sie bereits recht groß. Nachdem die Jungtiere abgestiegen und selbstständig geworden sind, können sie bereits kleine Heimchen überwältigen.
Bei Temperaturen von ca. 30 °C wachsen die juvenilen Skorpione recht schnell, wobei auf die Feuchtigkeit zu achten ist. Die Luftfeuchtigkeit sollte recht hoch sein, damit die Jungtiere nicht austrocknen und bei den Häutungen keine Probleme bekommen. Allerdings muss man bei humider Haltung immer besonders darauf achten, dass man alle Futterreste recht schnell entfernt, damit die Tiere keine Probleme mit Mykose oder Milbenbefall bekommen. Im schlimmsten Fall bedeutet dies den Tod für die Skorpione.
Bei guter Fütterung und recht hohen Temperaturen können die Tiere in ca. 7 bis 8 Monaten adult werden. Die Weibchen sind in der Regel nach 6 Häutungen im 7. Instar adult, bei den Männchen machen manche Tiere eine Häutung weniger, darum sind manche Männchen schon im 6. Instar, andere erst im 7. Instar adult.
Bei der Aufzucht in Gruppen sollte man allerdings mit Kannibalismus rechnen. Daher ist eine Einzelhaltung der juvenilen Tiere eventuell vorzuziehen.
A. Weide